Jedes Jahr zu Sonnwend (21. Juni bzw. an einem Samstag, der diesem Datum am nächsten liegt) sieht man viele Feuer auf den Berggipfeln und Höhen unseres Landes lodern. Oftmals werden Sonnwendfeuer auch im Tal anlässlich von Festen abgebrannt. Im Großarltal verband man die Sonnwendfeier mit dem Sonnwendklöcken. Hier stellten sich Burschen mit ihren Peitschen auf eine Anhöhe und schnalzten einen 4er oder 6er Takt. Im Flachgau treiben beim „Schiffersonnwend“ schwimmende Sonnwendlichter in der Salzach flussabwärts.
Dem Feuer wurden besondere Schutz- und Reinigungskräfte zugesprochen, vor allem aber soll es Licht, Wärme und Leben symbolisieren. Feuerbräuche gab es auch schon in vorchristlicher Zeit. Hier sollten sie zum Ausdruck bringen, dass die Sonne sich nun auf ihrem Höhepunkt befindet. Es handelt sich um den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Um diesen Brauch der Sonnwendfeuer einen christlichen Inhalt zu geben, hat die Kirche dieses Feuer in die Johannesfeuer umgewandelt, ist doch am 24. Juni der Festtag von Johannes dem Täufer.
Text: Anja Hruby, Michael Becker / Bilder: Roland Rettenwender
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