Am Gründonnerstag, sagt man, fliegen die Glocken nach Rom um geweiht zu werden. Dafür kommen in dieser Zeit die Ratschen zum Einsatz. Kinder oder Ministranten bauen sich Ratschen und machen damit Lärm. Es gibt sehr viele verschieden Ratschen. Z.B. Klappen oder wie diese Ratsche die mit einer Hand gedreht werden oder es gibt auch große Ratschen die mit einer Kurbel angetrieben werden und meist auf den Kirchtürmen oder Balkonen stehen.
Geschichte
Der Brauch der Osterratschen geht vermutlich bis ins Mittelalter zurück. Ab dem Gloria am Gründonnerstag schweigen die Kirchenglocken (Man sagt: sie fliegen nach Rom und werden neu geweiht?) und werden bis zum Karsamstag (Auferstehung) von den Osterratschen ersetzt.
Der Brauch der Ratschen wurde erstmals 1482 schriftlich im nordbayrischen Coburg erwähnt. Die Ratschen zeigten früher die Gebetzeiten an (Morgen-, Mittag- und Abendleuten). Im Mittelalter gab es noch fast keine Uhren und es richtete sich der Tageablauf nach dem Gebet der Mönche und Klöster. Außerdem sollten sie- so ist es dem Brauchtumskalender zu entnehmen – den Frühling aufwecken und böse Geister abwehren.
Außer den Handratschen gibt es auch noch die Hammerratschen, Kastenratschen, Schubkarrenratschen und Turmratschen.
Die Ratschenbuam und -dirndln ziehen durch den Ort und rufen ihren Ratschen Spruch:
„Wir ratsch`n, wir ratschn die Fast`n aus,
unseren Herrn Jeso Christ sein Leid`n is aus“
Dafür werden den Kindern Eier, Süßigkeiten und auch Geld zugesteckt. Die Süßigkeiten können sich die Kinder behalten und das Geld wird für einen guten Zweck gespendet.
Bei uns werden meist in den Schulen Osterratschen gebastelt. Aber auch für zu Hause kann eine Osterratsche (laut Anleitung) gebastelt werden.
Text: Hans Strobl / Anleitung zum Ratschenbauen: Hans Peter Macho
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